Bei der Lerntheoretischen Didaktik wird zunächst davon ausgegangen, dass ein angehender Lehrer Unterricht beobachtet; dabei geht er wie folgt vor:
In der Phase I, der Analyse, beschreibt er Strukturen von Bedingungsfeldern (anthropogene Voraussetzungen wie Geschlecht, soziokulturelle Voraussetzungen wie Klassenordnung und Lehrplan) und Entscheidungsfeldern (Thematik, Methodik, Intentionalität, Medienwahl). Zusätzlich bewertet er Bedingungen, Fakten und Formen.
In Phase II, der Planung, erfolgt zunächst die Strukturplanung ganzer Unterrichtseinheiten und ganzer Unterichtsstunden sowie die Verlaufsplanung ganzer Unterrichtsstunden. Dabei werden stets gewisse Planungsprinzipien beachtet:
• Interdependenz: Die Planungsmomente sollen in einer widerspruchsfreien
Wechselwirkung stehen.
• Variabilität: Der Unterrichtsplan wird erst unter Mitsteuerung der Schüler fertig.
• Kontrollierbarkeit: Aufschreiben der Unterrichtsplanung, Bestätigung oder Korrektur
• Grundannahme: Die Einzelstunde ist nur im Rahmen größerer Unterrichtseinheiten
planbar
• Intentionalität: Konkretisierung des Lernziels
Quellen:
Wolfgang Schulz (1965) in Heimann, Otto & Schulz (1965), aus dem Skript von Günter Siehlmann