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Exkurs: Needs Analysis II
 
Needs Analysis“
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Aufgabe aus dem Seminar "Allgemeine Didaktik und Instructional Design" 2011 anhand der fiktiven Firma „Hariklo“

 


Die Freiburger Firma „Hariklo“ ist seit ihrer Gründung eine feste Größe auf dem deutchen, speziell auf dem südbadischen Fruchtgummimarkt. Der Hauptproduktionsstandort bei Freiburg ist dafür verantwortlich, dass das Unternehmen die traditionellen „Silberbären“ an die großen Handelsketten in ganz Deutschland ausliefert. Die „Silberbären“ haben als Hauptbestandteil Gelatine, die nur aus der in Südbaden lebenden „silbernen Schwarzwaldkuh“gewonnen werden kann. Doch seit den letzten beiden Quartalen ist der Marktanteil speziell in der Region Freiburg zurückgegangen. Um diesem Trend entgegen zu wirken, will die Firma nun Maßnahmen zur Zurückgewinnung der Marktanteile im Freiburger Raum ergreifen, damit man auch weiterhin das traditionelle Fruchtgummiunternehmen aus Freiburg bleiben kann, das nicht zuletzt vielen Menschen in der Region ein guter Arbeitgeber ist, dessen Bestand bei einer Verdrängung durch größere Firmen doch stark gefährdet wäre. Nun gilt es für den zur Hilfe gerufenen Idler zunächst, Aufgaben des strategischen Managements durchzuführen: Wichtig hierbei ist zunächst, die Differenz von IST und SOLL zu ermitteln und dabei die Lücke, den „Gap“ zu definieren. Bezüglich der Firma „Hariklo“ lässt sich der IST Zustand ganz einfach durch den Rückgang der Marktanteile erkennen, welcher den letzten beiden Quartalsberichten der Firma zu entnehmen ist. Der SOLL- Zustand ist eine Größe bzw. ein Prozentsatz des Marktanteils, den die Firma momentan unterschritten hat. Dies ist der der „Gap“, die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Der Bedarf, das „Need“ der Firma ist es nun, wieder zu diesem gewissen Prozentsatz des Marktanteils zurückzukommen oder ihn eventuell sogar noch zu überschreiten. Dabei ist nun zu beachten, auf welchen Ebenen die Needs Analysis abläuft. Es gibt das Mikrolevel, das Makrolevel sowie das Megalevel. Bei ersterem sind die Werte und Überzeugungen der „Individuals“, also der Angestellten von „Hariklo“, hervorzuheben. Sie sind davon überzeugt, dass sie für eine einzigartige Firma arbeiten, die nicht von den Großkonzernen übernommen werden darf, da sonst der „traditionelle Flair, das gewisse Etwas und die Einzigartigkeit der Firma“ verloren ginge. Gerade deswegen sollte die Firma auch in der Herkunftsregion einen großen Marktanteil haben.

Auf der Makroebene geht es um die Visionen der Firma. Diese betreffen vor allem auch die Firmenzukunft, weswegen die Geschäftsführer eine genaue Vorstellung davon haben müssen, wo sie ihre Firma in der Zukunft (also zB. In 2, in 5 und in 7 Jahren) sehen und in wie weit diese Visionen bereits jetzt umgesetzt und eingeleitet sind. Diese Informationen müssen sie dem Idler, der die Needs Analyse durchführt, zukommen lassen. Konkret möchte „Hariklo“ weiterhin seine „Silberbären“ herstellen und den Absatz gerade auch in der Heimatregion mit einem hohen Marktanteil fördern. Die Geschäftsführer haben sich auch bereit erklärt, zusätzliche Mittel für eine Marktanteil steigernde Kampagne, die womöglich auch eine Produktvariation mit sich zieht, (deren konkrete Umsetzung im weiteren Verlauf Aufgabe des Idlers sein wird, darauf werde ich wohl in der ausführlicheren Aufstellung der Needs Analysis nach dem kompletten Kaufmann- Schema eingehen)in der Region zur Verfügung zu stellen. Die Megaebene schließlich befasst sich mit den Aufträgen der Firma, die auch eng mit dem Staat und vor allem auch der Gesellschaft verbunden sind. Hierbei sind vor allem rechtliche Grenzen der sozialen Marktwirtschaft (z.B. Tarifvertragsrecht, Kartellaufsicht) zu beachten, die den Rahmen vorgeben. Ebenso sind die aktuellen Trends auf dem Süßigkeitenmarkt zu berücksichtigen, die wiederum hauptsächlich durch die größten Süßwarenhersteller bestimmt werden, aber auch durch saisonale Ereignisse (z.B. bei einer Fußballweltmeisterschaft: Fruchtgummis in Fußballform) beeinflusst werden. Nun gilt es, sämtliche relevanten Daten zu erfassen. Dabei wird sowohl internal als auch external recherchiert. Internal meint, dass die Daten aus der Firma selbst hervorgehen, z.B. Quartalsberichte oder Befragungen der Mitarbeiter (z.B. bei der Analyse des Microlevels: Befragung der Mitarbeiter) Externale Daten werden durch eine Datenrecherche beispielsweise im Internet oder durch öffentlich einsehbaren (Wirtschafts)-berichte erhoben. Nun kommt die Fortsetzung der Needs Assessment Aufgabe. Diese setzt nach Beendigung der Datensammlung ein und ist im Kaufmann'schen- Modell mit „Planen“ gekennzeichnet. Kehren wir hierfür also wieder zum Beispiel der Firma „Hariklo“ zurück. Angelehnt an das Kaufmann'sche Modell beginnt die Planungsphase für den von „Harkilo“ engagierten Idler mit der Festlegung von Entsprechungen und Nichtentsprechungen. Aktuell produzieren „Hariklo“ immer noch ihre „Silberbären“, die sich jedoch seit den letzten zwei Quartalen im Freiburger Raum nicht mehr so gut verkaufen, was an einem Rückgang des Marktanteils festzumachen ist. Die Frage ist nun, wieso die Leute aus der Freiburger Region nicht mehr so viele „Hariklo“- Produkte kaufen und wie man nun eine Verkaufssteigerung, welche gleichermaßen einer Erhöhung der Marktanteile mit sich zieht, erwirken kann. Dabei hat der Idler zunächst einmal in einer kürzlich publizierten Greenpeace – Studie gelesen, dass der Bestand der einstmals so zahlreichen „silbernen Schwarzwaldkühe“ in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Die Studie prognostiziert ein Aussterben der Kühe in 10 Jahren, und setzt diese Prognose erheblich mit der Verwendung von Silberkuh- Gelatine der Firma „Hariklo“ in Verbindung. Da Greenpeace diesen Bericht in der Badischen Zeitung veröffentlichen ließ und auch schon früher mehrmals auf den schwindenden Bestand der Silberkühe hingewiesen hat, ist dies ein Indiz für das sinkende Interesse an den „Hariklo Silberbären“ in der Region Freiburg. Um diesem Trend nun entgegenzuwirken, überlegt der Idler, wie der Ausgleich dieser Differenzen zu bewerkstelligen ist. Er weiß, dass eine Preissenkung des bestehenden Produkts „Silberbären“ nicht ratsam ist, da dadurch weniger Gewinn entstehen würde und auch an der Stellschraube der Kosten ist nicht zu drehen, da die in DTL. geltende soziale Marktwirtschaft durch ihre Gesetze die Rahmenbedingungen festgelegt hat. Da darüber hinaus der Greenpeace- Bericht darauf hingewiesen hat, dass das aktuelle Produkt „Silberbären“ nicht mehr tragbar ist, kommt der Idler letztlich zu dem Schluss, dass die Firma „Hariklo“ ein neues Produkt benötigt, welches auch und gerade die regionalen Freiburger Kundenbedürfnisse wieder besser erfüllt. Diese Idee soll nun für die Zukunft entwickelt werden: Der Idler weiß, dass die Freiburger Menschen ein starkes Heimatgefühl haben und dies ein Hauptgrund für das Kaufen von einheimischen Produkten ist. Ebenso weiß er, dass eben dieses Heimatgefühl in Form des „Silberbären“ nicht mehr ausreichend befriedigt wird, da deren Produktion mittlerweile eine beliebte einheimische Tierart bedroht. Und genau hier will der Idler ansetzen: „Hariklo“ soll eine neue Version des „Silberbären“ auf den Markt werfen. Und zwar eine, die speziell Freiburg, bekannt als eine „grüne“ Stadt, in der die Menschen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legen, wieder mehr mit dem Unternehmen verbindet. Deswegen überlegt sich der Idler, dass das neue Produkt zwar immer noch die „Silberkuh“ - Gelatine beinhalten soll, aber in geringeren Mengen. Dies will er dadurch erreichen, dass lediglich der Kopf der Bären noch aus der alten Mischung besteht, der restliche Körper aber soll in Zukunft auf einer Joghurtmischung basieren. Somit sinkt der Stückverbrauch an Gelatine auf einen Bruchteil des alten Wertes, was den Bestand der „Schwarzwälder Silberkühe“ wieder sichern wird. Um dieses Vorhaben nun auch umsetzen zu können, müssen Aufträge festgestellt werden. „Hariklo“ braucht Spezialisten, die darüber entscheiden, ob es günstiger ist, selbst eine Joghurtmischung für die neuen Bären herzustellen, oder sich einen Zulieferer zu suchen. Die Marketingabteilung von „Hariklo“ soll gezielt mit der neuen Nachhaltigkeit des neuen Produktes werben. Darüber hinaus soll in der Kampagne auch erwähnt werden, dass zukünftig das Personal geschult wird, um nachhaltiger und energiesparender zu arbeiten. Wenn das Unternehmen nun noch zusätzlich seine Energieversorgung zu mindestens 50% aus Solarzellen abdecken könnte, winkt ein deutschlandweit standardisiertes Energiegütesiegel, weswegen ein Energieberater und im Anschluss daran eine Solartechnikfirma herangezogen werden soll. Nun folgt der wichtigste Teil, das Feststellen von Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Beschränkungen, kurz SWOT. Die Stärken der Firma und auch des neuen Produkts sind sicherlich die enge Beziehung zum Produktionsstandort Freiburg. Zudem soll nun die Nachhaltigkeit und die umweltfreundliche Firmenpolitik hinzu kommen. Dies würde zusätzlich auch Kosten sparen, da der Staat umweltfreundliches Firmen fördert und Erlasse gewährt. Das neue Konzept würde sicherlich langfristig gesehen auch für mehr Gewinn sorgen, da nach und nach die eingangs erforderlichen Investitionen durch dann niedrigere fortlaufende Kosten bei höherem Gewinn zunächst wieder eingenommen und noch später auch vervielfacht werden könnten. Schwächen des neu eingeschlagenen Weges sind sicherlich die zunächst einmal hohen Kosten, welche Personalschulungen, Installieren von Photovoltaikanlagen und das Herstellen bzw. das Heranziehen der neuen Joghurtmischung verursachen. Das neue Modell bietet jedoch eine Vielzahl an Gelegenheiten. Die Installierung von Photovoltaikanlagen ist bereits eine solche, da Freiburg bundesweit bekannt ist für seine vielseitige Nutzung von Solarenergie und die Leute der Region es sicher begrüßen werden, wenn „Hariklo“ ebenso auf Solarenergie baut. Genauso würde die neue rot-grüne Landesregierung eine nachhaltige Produktion befürworten. Doch auch über die Landesgrenzen hinaus wäre ein Aufwind spürbar; da nicht zuletzt wegen der Atomkrise in Japan bundesweit der Schrei nach Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien lauter geworden ist, würde das Unternehmen nun mit dem neuen Produkt und der neuen Politik der Nachhaltigkeit auf einen Zug aufspringen, der mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit eine positiv Auswirkung auf die deutschlandweiten Marktanteile hätte. Um jedoch auch die Wichtigkeit des Heimatstandorts Freiburg weiter zu untermauern, könnte man eine Sonderedition „Freiburger Bärenradler“ entwerfen. Da Freiburg als „Fahrradhochburg“ gilt, könnte man speziell im Freiburger Raum einen Fruchtgummi in Form eines Bären auf einem Fahrrad produzieren. Wenn man auch hier nur den oberen, kleineren Teil des Bären aus der alten Mischung und das Fahrrad und die Beine des Bären aus der Joghurtmischung herstellt, wäre nicht nur die neue Nachhaltigkeit gesichert, sondern gleichzeitig auch ein weiterer Bezug zu Freiburg hergestellt und die Region hätte ein weiteres Merkmal für ihre Sonderstellung, was für noch mehr Marktanteile in der Freiburger Region sorgen sollte. Beim Bezug der Joghurtmischung könnte es sich ergeben, dass durch den drastisch gesenkten Verbrauch an Gelatine von „Schwarzwälder Silberkühen“ einige Maschinen frei werden. Eventuell wäre es möglich, diese zur Herstellung der neuen Joghurtmischung zu verwenden, was enorm viele Kosten einsparen würde. Insgesamt birgt die komplette Umsetzung des neuen Produkts und der neuen Firmenhaltung aber auch Risiken: Personalschulungen könnten zu lange dauern, was Kosten kreieren würde, dies könnte eine Kettenreaktion auslösen, da „Hariklo“ zunächst sehr viel an verschiedenen Stellen investieren muss. Wenn an einer Stelle das Budget überschritten wird, hat dies auch Einschnitte an anderen Stellen zur Folge. Somit könnte es passieren, dass die Firma bereits früh in ihren Kosten erstickt. Sollte die Solaranlage nicht rechtzeitig fertig werden, würde das Gütesiegel nicht rechtzeitig verliehen werden und die Firma müsste ein weiteres Jahr darauf warten, was sie sich nicht leisten könnte. Da Geld das Wichtigste ist, wäre auch ein plötzlicher Rückzug von Investoren tödlich für die Firma. Wenn die Firma auf einen externen Zulieferer bezüglich der Joghurtmischung angewiesen ist, ist auch das ganze Konzept und somit die Existenz der Firma von diesem Zulieferer abhängig. Eine Eigenproduktion wäre zwar sicherer, würde aber durch den zusätzlichen Bedarf an Maschinen und Rohstoffen noch mehr Kosten verursachen, natürlich vorausgesetzt, die alten Maschinen wären für die neue Joghurtmischung unbrauchbar. Nachdem die SWOTS abgearbeitet sind, ist es an der Zeit, Entscheidungsregeln herzuleiten. Man sollte das neue Konzept gut strukturieren und nicht zu viele Dinge auf einmal erreichen wollen. Deshalb wäre es sinnvoll, wenn man zunächst einmal versucht, die bisherige Produktion langsam herunterzufahren und das Personal auf die neuen Produkte vorzubereiten. Das Wichtigste wäre, die Produktion dann baldmöglichst auf die neuen, größtenteils joghurtbasierenden Fruchtgummis umzustellen. Dafür essentiell ist die Frage nach Eigenproduktion oder Fremdbezug der Joghurtmischung, was also ebenso rasch abgeklärt werden muss. Läuft die Produktionsumstellung an, wäre das in die Wege leiten der Errichtung einer Photovoltaikanlage sehr wichtig, um das Energiegütesiegel zu erlangen. Wenn hier die Weichen gestellt sind, kann schließlich die Marketingabteilung beginnen, ihre Entwürfe speziell für den Freiburger Raum abzuschließen und dann nach und nach auch die neu gewonnenen Zugpferde wie z.B. das Energiegütesiegel mit in ihre Werbung aufnehmen. Wenn bis hierhin alles glatt läuft, kann man eben auch zusätzliche Produktvariationen, wie den „Freiburger Bärenradler“, einführen. Somit hat man den strategischen Handlungsplan, der sich im Prinzip mit den Entscheidungsregeln deckt, komplett eingehalten und auch in die Tat umgesetzt. Ist all dies gegeben, sollte die Firma „Hariklo“ einer wahrhaft bärigen Zukunft entgegenblicken.

 

 

 

 










Quelle: Persönliche Ausarbeitung im Seminar

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